Seelenklang - Karma Nova II

 Wandern

Das Du

Der Schmerz des vermissten Ziels

Die Sehnsucht nach dem Anderen

Der Spiegel

Das zweite Gesicht des Ich

Die Endlichkeit

Das Erkennen der Grenzen

Karma Nova II

Glücklich ist, der sich selber sucht

Das höchste Gut des Menschen ist der Mensch, sagt der Rastlose. Eine gottlose Wahrheit, antwortet der Gläubige. Und dennoch ist sie ein Gutes. Der Rastlose ist zwar fern der Schönheit und Tugend, aber er ist ihr nicht entfremdet. Glück findet derjenige, der nicht Gut und Böse in den äußeren, zufälligen Dingen findet. Glück wird dem zuteil, der durch das Äußere blickt und seinen Stolz nicht an das Vergängliche hängt. Wer die Wollust sucht, die aus der Geringschätzung der Wollust entspringt, der macht sich frei für den Weg zur Heiterkeit, die in der Unabhängigkeit von den kleinlichen Begierden des Alltags liegt. So gewinnt der Mensch sein höchstes Gut in der Bewegung zu sich selbst, in dem er das Selbst zum Ort der Freiheit, ja der Leere macht. Nichts kann so bleiben, wie es ist, so hat es das Schicksal gewollt. Warum sollte ausgerechnet der Mensch im Vollzug der immer gleichen Äußerlichkeiten sein Glück finden?

Hinweis zur Meditation, Muße und Menschwerdung: Seneca, Vom glückseligen Leben