Digitales Erleben – Unverständnis oder Erleichterung

Täglich schreibe ich meine Nachrichten elektronisch; telefonisch ist kaum jemand zu erreichen.

Das Geschriebene ersetzt das Gesprochene. Fast wie beim Klavierspielen werden die Tasten betätigt. Rhythmus macht sich breit. Die Worte bilden sich und fügen sich zu Sätzen. Wichtiges nicht vergessen – Geschriebenes kurz halten – überlesen – korrigieren – absenden!

Das Nichtvergessene wird zum Bumerang der Betrachtung: ist die Antwort schon eingetroffen, kann ich nun weiter oder bleibt das Begonnene wieder liegen, kommt es rasch zur Lösung, kann das Anliegen erledigt werden. 

Schreiben oder lieber Reden, Schreiben liegt mir eher als Reden. Reden erfordert mehrmaliges Erklären, Erläutern und Nachstoßen. Ein paar Takte Musik aus dem  Hintergrund genügen für den kurz gefassten Text.  Die Musik als Stimmungsbarometer für Botschaft und Inhalt.  

Tägliche Pflichten können anonym verpackt - „mitunter ohne emotionale Übertragung“- bewältigt werden. Die Reaktion des Gegenübers hängt vom Wortlaut des Textes und der Befindlichkeit des Empfängers ab. Auf diese Stimmungslage hat der Sender der Botschaft nur bedingt Einfluss.